In einer guten Schule, so sagt man, lernt man nicht so sehr „Rezepte“ und deren Abarbeitung, sondern wie man betrachtet, hinterfragt, überprüft und denkt.
Dank einer mittlerweile recht ordentlichen Präsenz seriöser Medien wie insbesondere russischen, die bieten, was die zu Propaganda-Tröten verkommenen wertewestlichen medien nicht mehr können und offenkundig auch nicht wollen, brauchbaren, die Realität wiedergebenden Informationen nämlich, Dank aber auch einer inzwischen ansehnlichen Anzahl von kritisch hinterfragenden und berichtenden blogs und natürlich auch Dank fleissiger Übersetzer wie Artur oder auch sloga, kann ich uns einen kleinen aber wichtigen „Luxus“ gönnen und den Teil übernehmen, der Gesetzmäßigkeiten und Mechanismen beleuchtet und eine brauchbare eigene Einschätzung der Menschen fördert.
Das Pareto-Prinzip, das sich übrigens lustigerweise in seiner üblichen verkürzenden Darstellung bestätigt findet, besagt in eben dieser, 20% der Mitarbeiter einer Firma leisten 80% der Arbeit oder auch 80% eines größeren Projekts seien in 20% der Gesamtzeit und mit 20% der Resourcen erledigt und die verbleibenden 20% verschlängen 80% der Zeit und der Resourcen. Würde mich nicht erstaunen, wenn es so auch in wikiblödia stünde.
Die korrekte Erklärung ist drastischer: Die Wurzel aus den Resourcen, z.B. der Anzahl von Mitarbeitern einer ziemlich beliebigen Organisation (Projekt, Firma, Behörde, etc.) leistet die Hälfte der Arbeit, wobei das nicht simpel linear zu betrachten ist, sondern eher etwas wie „gewichtete“ Arbeit meint. In Zahlen wird das schnell erschreckend: Im 10-Mann Betrieb gibt es ca. 3 entscheidende Leistungsträger, in der 10.000 Mann Behörde sind es nur 100, also gerade mal 1%.
Warum bringe ich das auf? Weil es kein Naturgesetz (sondern eine Art Meta-Gesetzmäßigkeit) ist, aber auch, weil es nicht in Stein gemeisselt sondern durch diverse Faktoren und den Kontext veränderlich ist. Ein krasses Beispiel ist die Verteilung des globalen Besitzes: Die Wurzel der Weltbevölkerung wären ca. 85.000 Menschen – tatsächlich aber sind es *ganz erheblich weniger* obszön ultra-reiche, die die Hälfte aller Vermögen und Werte weltweit besitzen. Der Grund ist ein Kontext, ein Spielfeld, mit getürkten Regeln.
Und noch etwas wird klar: Selbst wenn es ca. 85.000 Erdenbewohner wären, die die Hälfte der Weltbesitztümer horten, so müsste es eine der höchstrangigen Prioritäten aller Regierungen und Gesellschaften sein, für eine möglichst milde Variante des Pareto-Prinzips zu sorgen und jedenfalls offensichtlich völlig entgleiste Varianten wie die derzeitige Besitzverteilung mit allen Mitteln zu vermeiden.
Auf der Suche nach möglichen Antworten stoßen wir auf weitere Prinzipien und Mechanismen.
Eines davon zeigt sich, wenn man die Industrien und Gesellschaften verschiedener Länder betrachtet, wobei der militärische Bereich meist ein besonders kontrastreiches Bild liefert. Die Russen bauen *auf* und um und verfeinern. Die Su-30 z.B. ist eine Verfeinerung und Weiterentwicklung der Jahrzehnte alten Su-27. Und selbst die neue T-50/Su-57 ist eben kein völlig neuer Wurf, sondern ein Konglomerat aus sorgsam ausgewählten und bewährten und natürlich mit viel Erfahrung verfeinerten Technologien diverser Vorgänger.
Und auch im Kleinen ist es zu sehen: In Syrien dürften mehr abgesandte Fachleute von Firmen gewesen sein als Offiziere. Pingelig führten sie Buch, befragten die Soldaten, untersuchten die Waffensysteme und entwickelten – praktisch durchgängig kleine, mitunter winzige, aber nützliche – Veränderungen und Verbesserungen. Maßstab waren keine 3D Simulationen und bunte Verkaufsbroschüren sondern konkrete Erfahrungen realer Soldaten im realen Einsatz.
Blicken wir dagegen in Richtung usppa, so sehen wir ein ganz anderes Grundmodell, eines, in dem nicht realer Nutzen im realen Einsatz mit realen Soldaten der Maßstab ist sondern Marketing, Profit, Korruption und politik der übelsten Art. Und wir sehen gewaltige Ignoranz; da wird nicht verfeinert, sondern da wird jedesmal ganz neu und anders „gedacht“ und herangegangen und ganz neu angefangen.
Anders ausgedrückt: Es wird nicht einem Grundstock hinzugefügt, sondern aus dem Vollen geschöpft. Man lernt nicht aus dem bisher Erreichten und schafft eine verbesserte Version, sondern man wirft sozusagen das Gelernte weg; statt einen Traktor mit einem verbesserten Getriebe auszustatten, wirft man ihn sozusagen weg und baut einfach einen ganz neuen – natürlich mit all den dabei auftauchenden Problemen, da man aufgrund der – ja gewollt – ganz unterschiedlichen Konstruktion und Technik kaum etwas vom beim vorherigen Modell Gelernten anwenden kann.
Übrigens, das nur am Rande, greift auch da das Pareto-Prinzip und zwar in einer negativen Version: Ändert man ein paar der entscheidenden Baugruppen, so muss man praktisch die halbe Maschine neu entwerfen und/oder bauen.
Es gibt dabei einen entscheidenden Begriff: „disruptive“. Das, „disruptive“, ist sozusagen der heilige Gral der amis, der so vieles bestimmt und beileibe nicht nur, aber vor allem im (auch und insb. militär-) Technologie Bereich eine absolut entscheidende Rolle spielt und wesentlich mit verantwortlich für den Wahnsinn der amis ist.
Zunächst: „disruptive“ ist nicht einfach „interruptive“, wie oft locker dargestellt. Beide Adjektive bedeuten oberflächlich das Gleiche nämlich „unterbrechend“, meinen aber ganz Unterschiedliches. „interruptive“ impliziert das wert-neutrale Unterbrechen eines Flusses, der nach der Unterbrechung weiter fließt. Ein Beispiel ist eine Bedienung, die ein Gespräch unterbricht, während sie nach der Bestellung fragt oder die Getränke serviert; danach wird das Gespräch fortgeführt.
„disruptive“ dagegen meint ein Unterbrechen, das das Unterbrochene *erheblich* beeinflusst, ja, häufig sogar abwürgt oder zerstört. Eine in der Gaststätte, um bei dem Bild zu bleiben, einschlagende Rakete z.B. ist „disruptive“; einen Partner in einem Gespräch zu unterbrechen und ihm mitzuteilen, dass man ihn verlässt, ist „disruptive“.
Und das ist eines der (un)heiligsten Ziele im ami System. Überall schwadronieren sie von „disruptive“; eine als „disruptive“ bezeichnete Technologie wird als non-plus-ultra angestrebt und verkauft sich bei Investoren wie warme Brötchen.
Hässliche Beispiele gibt es genug. Kriegsschiffe mit Laserkanonen sind ein lächerliches Beispiel, aber auch amazon ist ein Beispiel und ein absolut nicht lächerliches, allerdings eines, dass einige (keineswegs Neben-) Effekte deutlich zeigt: Zigtausende Pleiten kleiner lokaler Händler z.B. und mittlerweile wohl Millionen Arbeitslose.
Ein anderes und äusserst hässliches Beispiel sind die zunehmend in Mode kommenden selbst fahrenden Autos u.a. und insbesondere eines elon musk. Hierzulande vielleicht unbekannt und weniger tragisch als in den usppa: Etwas die Hälfte aller Arbeitsplätze dort sind unmittelbar mit Fahren verknüpft oder direkt fahren. Die hübschen supi.modernen und hach so coolen selbstfahrenden Autos werden also das halbe Land in Arbeitslosigkeit stürzen. Macht nix, der Herr musk braucht den fetten Profit, um seine Karrenauch auf den Mars zu bringen. Friss und stirb, ami!
Nebenbei bemerkt killen bezos, musk und die anderen „Helden“ des wertewestlichen Raub-Kapitalismus Endstadiums auch einen erheblichen Teil der eigenen Käufergruppe. Ist doch dumm, könnte man meinen. Nein, nicht dumm, jedenfalls nicht, wenn man „modern“ und „disruptive“ denkt, denn es geht nicht um morgen sondern darum, heute, jetzt und hier maximal abzusahnen und Märkte zu erobern und zu beherrschen. Um’s morgen sollen sich andere kümmern; Billigstkräfte wird’s ja genug geben. Wohl bekomm’s.
Wundert’s noch jemanden, dass das aus dem Hochburg Land der ziocons kommt?
Für uns noch interessanter allerdings ist die Motivation dahinter. Die nämlich ist immer dieselbe: Sich selbst – durchaus bewusst und gewollt! – einen erheblichen Vorteil zu verschaffen um den Preis gewaltiger Nachteile für andere, wobei ziemlich zuverlässig die Nachteile für die Opfer ganz erheblich höher sind als die eigenen Vorteile. Um z.B. 10 Mrd.$ Vorteil für amazon/bezos heraus zu holen, entstehen vielleicht 100 Mrd.$ oder mehr Nachteile für andere. Na und? Das ist es doch, was gewollt war. Es geht also um eine extreme und extrem schadensbehaftete Form des Egoismus – aber im wertewesten werden die zerstörerischen Egomanen noch als Helden gefeiert und bewundert…
Aber noch etwas verdient bemerkt zu werden: Wir sind wieder beim Pareto-Prinzip, genauer bei der Frage der erwähnten Variablen, die das Prinzip zuspitzen oder aber mildern können. Die Denke des (un)heiligen „disruptive“ Grals spitzt keineswegs zufällig zu, sondern sie ist darauf ausgerichtet; sie ist die Antwort auf die Frage „Wie kann ich, einen Kontext schaffen, in dem eine äusserst scharfe Variante des Pareto-Prinzips geradezu erzwungen wird – und zwar zu meinem Vorteil?“
Um es in ein Bild zu kleiden: bezos „verdient“ seine Milliarden im Grunde dadurch, dass er in zigtausende kleine Läden Sprengsätze wirft und dann aus dem Schutt die Kundenbücher und das Wechselgeld buddeln lässt. Dass gerade auf dem Land kleine Läden oft auch eine wichtige soziale Funktion haben, ist in der amazon Welt „unbekannt“, irrelevant und völlig ignoriert, ebenso wie ganze Regionen vor die Hunde gehen.
Übrigens, das nur am Rande, war es nicht mal brillant von bezos. Er hat im Grunde nur die Raubzug Mechanik von walmart etwas optimiert und vor allem ins Internet übersetzt.
Und noch ein drittes – und ebenfalls unselig verflochtenes – Prinzip will ich erwähnen, nämlich das von „Leistung vs. Sein“. Wir alle kennen es zu Genüge: Markenklamotten, dicke Karre, teurer Luxus in jedem Bereich; nebenbei bemerkt gibt es sogar ein Mahnmal unserer Verrohung und unserer schwer kranken kaum noch Gesellschaft, nämlich eine tv Sendung namens „die Geissens“. Da reicht dann keine Luxuskarre mehr, sondern es muss ein „Heli“ sein, mit dem der Abschaum zum Luxus-shoppen anreist. Dem verblödeten Volk scheint’s zu gefallen.
Wie kommt das? In jeder gesunden Gesellschaft, auch der unseren bis vor 50 – 100 Jahren, war der Mensch maßgeblich und seine Position in der Gesellschaft, die in der Regel ziemlich direkt verknüpft war mit seinem Nutzen für die Gesellschaft. Man war jemand, wenn man ein *guter* Schreiner war, nicht weil man Luxusklamotten trug. Ein jeder hatte seinen Platz und maßgeblich war, wie gut man diesen füllte. Und es war maßgeblich, was das „wir“ brauchte.
Und es gab ein Grundprinzip, das wir heute noch in weiten Teilen Russland, aber im wertewesten kaum noch finden: Das, was ich anfangs beschrieb; das Aufbauen und Verfeinern. Genau das findet in Russland seit Jahren statt: Hier ein modernes medizinisches Gerät in einem Kleinstadt Krankenhaus, da eine renovierte Schule, dort eine neue und ordentliche Elektrifizierung, usw.
Und im wertewesten? Pareto-Prinzip, die schlimme Version. Sündteure Edelkliniken und im eigenen Kot liegende Kriegsveteranen in Kaschemmen, die „medizinische Einrichtung“ zu nennen zu dreist wäre. Oder bei uns hier von „flüchtlingen“ versiffte Turnhallen und deutsche Sportler, die kaum noch trainieren können, eine Bahn, die nur noch in einem zuverlässig ist, nämlich im zu spät Kommen und unzuverlässig funktionieren und sein, Omas und Opas, die verrecken, weil medizinische Versorgung zu teuer ist, usw.
Und sie greifen ineinander, die drei genannten Prinzipien – und zwar verheerend, einander bestärkend und *gewollt*. Und möglichst nie beim Namen genannt von den „geisteswissenschaftlern“, genderforschern und politstern.
Aber das war’s noch nicht. Es gibt noch andere Ausformungen des Pareto-Prinzips. Hässliches Beispiel gefällig? -> vergifte die Wurzel der Anzahl der Mitglieder einer Gruppe und die Gruppe ist zur Hälfte ruiniert.
Ihr erinnert euch an mein Beispiel mit der Weltbevölkerung und den ca. 85.000? Bitteschön, hier noch eine wirklich hässliche Variante: Die Wurzel aus der Einwohnerzahl (nicht mehr wirklich) unseres Landes: An die 9.000. Anzahl der „flüchtlinge“? Vom Staat zugegeben: Etwa das Zweihundertfache. Tatsächlich wohl deutlich mehr.
Übrigens, das Pareto-Prinzip gilt auch bei der Frage, wieviele „flüchtlinge“ für einen harten Kern nötig sind, der, wenn es soweit ist, schnell und locker die Hälfte der „flüchtlinge“ bis in die terrorismus-Bereitschaft radikalisiert. Lasst euch also nicht verarschen von den politstern und professionellen „Menschlichkeits“ Abzockern, wenn die die „flüchtlings“-Zahlen mit aller Gewalt als „kaum 1%, sogar noch weniger als die AfD Stimmen hatte, haha“ verkaufen wollen. Und wenn ihr gerade dabei seid, dann fragt euch auch gleich, welche Gegenwehr von Bürgern zu erwarten ist, die sich bevorzugt Sorgen machen um transen, die „diskriminiert“ werden, weil in der Behörde, in der sie Kinder adoptieren, keine 65 Toiletten für alle „mir ist heute vormittag nach …“ Geschlechter oder auch um Vergewaltiger-„flüchtlinge“ die sich durch eine Altersfestellung diskriminiert fühlen können. Und nein, Herr Müller und Frau Schulz, Ihre Sorgen und Wünsche interessieren hier niemanden. Halten Sie die Fresse und zahlen Sie Steuern!
Die weithin einzige gute Nachricht für unser Land ist die, dass die AfD bereits deutlich mehr als 9.000 aktive Mitglieder hat und in dem, was mal ansatzweise ein Parlament war, eine für die einheitspartei geradezu epidemische und tödliche Größe hat. Pareto-Prinzip kann auch *zugunsten* des Volkes wirken.